Prolog

Hallo zusammen,
ich möchte dieses Threat hier mal nutzen um meinen Neuzugang vorzustellen.

Die letzten 9 Jahre waren Mel und ich urlaubstechnisch mit unserem geliebten Mitsubishi L300 mit Dethleffs Womo Aufbau unterwegs. Ich war immer zufrieden mit dem Kleinen, Reparaturen waren immer selbst zu machen, er war zuverlässig und er hatte mittlerweile seit 2 Jahren ein H Kennzeichen.
Mit dem L300 gibt es aber nur 1 Problem, trotz der 6 eingetragenen Sitzplätze hat der Wagen vorn nur 2 Dreipunktgurte und einen Beckengurt (den ich selbst nachgerüstet habe). Da wir aber mittlerweile durch unseren Nachwuchs zu viert unterwegs sind, war es im L300 problematisch.

Wir haben im letzten Herbst auf unserer Schweden / Norwegen Tour improvisiert, das Theo auf den Beifahrersitz mit dem Dreipunktgurt. Martha mit einem speziellen Römersitz für Beckengurtmontage auf den Mittelsitz und Mel unangeschnallt hinten im Aufbau.
Sicher, das ging, aber für mich war es kein zufriedenstellendes Ergebnis. Mel konnte nicht richtig raus gucken (was auf den Lofoten schon eine gewisse Dramatik entwickelt), ich musste immer gucken ob die Kinderbeine beim Schalten aus dem Weg waren, es war eng im Fahrerhaus, was ist wenn Martha aus dem Römersitz rausgewachsen ist, gibt es danach noch einen mit Beckengurtmontage? Und die wohl wichtigste Frage: Was passiert meiner Frau bei einem Unfall die unangeschnallt hinten im „Styroporhaus“ sitzt?

Und gerade der letzte Punkt ist nicht spaßig, ich habe in Schweden einen Geschwindigkeitshubbel übersehen und bin da ungebremst drüber gefahren (30 km/h in der 30er Zone) und das hat gereicht diverseh Schränke und den Kühlschrank aus zu räumen und Mel ist von der Sitzbank gegen die Abtrennung zu Fahrerhaus geflogen und hat sich dabei die Schulter geprellt.

Ich habe lange überlegt und Möglichkeiten sondiert, Gurtblöcke und Nachrüstsitzbänke und die Machbarkeit eines Einbaus studiert. Aber unterm Strich musste ich feststellen, dass ich keine zufriedenstellende Lösung dafür finden konnte.
Also was tun? Auf langen Urlaubsreisen weiterhin improvisieren und auf kurzen Touren immer noch einen PKW mitnehmen in dem 2 Personen ordentlich angeschnallt sind?
Also schaut man sich wiederwillig doch nach anderen Wohnmobilen um . . . aber was gibt es da? Fiat Ducato und seine umgelabelten Brüder . . . aber bei den Fahrzeugen ist auch wieder das Problem, wenn 4 Dreipunktgurte vorhanden sind, sitzen 2 Personen im „Styroporhaus“, und irgendwie sind die Dinger dann auch gleich lang und schwer, aber ich will doch weiterhin ein kleines Womo was in Norwegen problemlos durch Kehren und kleine Straßen fährt . . .
Es entwickelte sich mit der Zeit eine „Wunschvorstellung“, ein Wohnmobil mit Doppelkabine. Utopie! Wenn man gezielt danach sucht, wird man schnell feststellen – das ist garnicht so einfach so etwas zu suchen und zu finden. Ich suche jetzt ca. 1 ½ Jahre, davon 1 Jahr intensiv und die Fahrzeuge mit Absetzkabine mal außen vor gelassen habe ich in der Zeit genau 4 Doppelkabinenfahrzeuge gefunden.
Einen Sprinter Doppelkabine in guten Zustand aber preislich weit außerhalb meiner Vorstellungen, einen Ducato Doppelkabine in Kernschrott, einen weiteren Sprinter in schlechtem Zustand in Dänemark und meinen Fuchs.

Den Fuchs habe ich bei Ebay gefunden und habe dann direkt Kontakt mit dem Verkäufer aufgenommen. Der Verkäufer war sehr auskunftsfreudig, hat mir vorab schon viele Informationen und Bilder geschickt und ich konnte mit ihm für Samstag noch einen Besichtigungstermin ausmachen. Problem an der Sache war nur, der Wagen stand nordwestlich von Berlin und ich komme selbst aus der Nähe von Köln.
Also sattelten wir am Freitag das Alltagsauto, fuhren zum Zwischenstopp nach Sachsen und dann am Samstag hoch bis hinter Berlin.

Unterm Strich war die Besichtigung gut, 1- 2 Sachen die gemacht werden müssen, mehrere Sachen die man machen kann wenn man das will und eigentlich war der Wagen doch vom Zustand und der Substanz deutlich besser als ich mir im Vorfeld ausgemalt hatte. Wir wurden uns handelseinig und ich konnte den Wagen außerhalb von Ebay zu einem niedrigeren Preis erstehen und konnte ihn direkt mitnehmen.
Die Rückreise führte uns dann wieder nach Sachsen und am Sonntag dann zurück nach NRW. Ich bin den T4 jetzt 860 km gefahren und muss sagen, dass er sich echt gut fährt, bisher bin ich mit dem Kauf wirklich zufrieden.

Hier noch kurz ein paar Daten zum Fahrzeug:

VW T4 Doko lang, Bj 95, mit AAB 5 Zylinder-Motor, aufgelastet auf 3.3t, Lyding Fuchs GFK-Womoaufbau mit kompletter Ausstattung (Herd, Kühlschrank, Heizung, Boiler usw.), Rahmenverlängerung mit abnehmbaren Gepäckträger, 4 drehbare Pilotensitze in der Doka mit steckbarem Tisch.

Das soll es soweit zur Vorstellung gewesen sein.

Hier noch ein paar Bilder vom Wagen im Kaufzustand:

Und noch ein paar Bilder von Innen:

Maschinenraum:

Das ist jetzt der Ist-Zustand wie wir den Wagen vom Vorbesitzer übernommen haben. Im Innenraum werde ich mich aber mit als erstes austoben. Reinigen, die serienmäßige Glasfasertapete an ein paar Stellen wieder ankleben, die Wände mal streichen, evtl. neue Polster mit Bezügen, definitiv neue Matratzen. Was man halt so macht wenn man ein neues Wohnmobil kauft und es an seine Bedürfnisse anpasst.